Junge asiatische Komponisten treffen die europäische Avantgarde: Das 7. Konzert der Reihe Code modern führt das Ensemble BlauerReiter nach Asien und vice versa zurück nach Europa. Kompositionen von Zihua Tan, Kaito Nakahori und Jung-eun Park aus den letzten Jahren treffen auf Werke von Giacinto Scelsi, Franco Donatoni und Klaus Huber, die zwischen 1966 und 1975 entstanden.
Seit Isang Yun, dem Pionier der Verbindung von westlicher Klassik und koreanischer Musiktradition, hat sich viel getan – kosmopolite Künstler lassen sich von Klängen inspirieren, die sich aller binären Zuschreibungen widersetzen. Wie könnte man die Vielfalt dieser jungen Generation asiatischer Komponisten einem breiten Publikum näher bringen und umgekehrt ihre Musik mit den klassischen Namen der europäischen Avantgarde fruchtbar konfrontieren? Der Einfluss der westlichen zeitgenössischen Musik lässt sich stark in den Werken der jungen Komponisten spüren, denn vor klassischen Avantgarde-Techniken wie präparierten Klavieren und anderen unkonventionellen Spielweisen und Klangkörpern schrecken diese Komponisten nicht zurück. Es ist spannend zu sehen und vor allem zu hören, wie sich asiatische Künstler heute dem reichen Erbe der europäischen Avantgarde der letzten 50 Jahre musikalisch nähern.

Zinajda Kodrič Flöte, Oliver Klenk Klarinette, Benedikt Bindewald Violine, Katerina Giannitsioti Violoncello, Marco Riccelli Klavier – Ensemble BlauerReiter, Leitung Armando Merino

Programm:

Ciacinto Scelsi (1905 - 1988)
Ko-Llo (1966)
für Flöte und Klarinette

Kailto Nakahori (*1989)
Infiltration (2016)
für Flöte, Klarinette, Violine und Violoncello
(DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG)

Klaus Huber (1924 - 2017)
Schattenblätter (1974)
für Bassklarinette, Violoncello und Klavier

Kazuo Fukushima
Requiem
für Flöte solo

Franco Donatoni
Etwas ruhiger im Ausdruck
für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier

Zihua Tan (*1983)
Under the Homotopic Silhouettes
für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier